Starrflügeldrohne mit automatischer Start- und Landbahn

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Drohnen im Einsatz

Die Bürger:innenbefragung in den Gemeinden Tinningstedt, Enge-Sande, Leck und Klixbüll zeigte, dass Interesse an den eingesetzten Drohnen und deren Nutzen besteht. Nachstehend haben die Projektpartner, wie z.B. mb+Partner und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, diese Fragen für Sie beantwortet.

Für die Anwendungsfälle der Starrflügeldrohnen (u.a. Waldbrände und KFZ-Unfälle) besteht das System aus drei Hauptkomponenten:

  1. Der Drohne (auch UAV, unmanned aerial vehicle, genannt),
  2. dem REALISE-System, auf dem die UAV automatisch starten und landen kann, und
  3. dem Leitstand - einer Anlage, über welche die Drohne und das REALISE-System im Fernbetrieb durch einen UAV-Piloten gesteuert und überwacht wird.

Die Abkürzung REALISE steht für “Runway independent automatic launch and landing system”; das bedeutet auf deutsch “Landebahnunabhängiges automatisches Start- und Landesystem”. Es ist ein neues Konzept für Drohnen, das derzeit in Hamburg entwickelt wird.

Das Ziel von REALISE ist es, ein mobiles Start- und Landebahnsystem zu schaffen, das von nur zwei Personen innerhalb von ein bis zwei Stunden an praktisch jedem Ort für den automatisierten Betrieb eingerichtet werden kann. Die neue Technologie ermöglicht so den flexiblen Einsatz von unbemannten Starrflügel-Drohnen (UAVs) ohne herkömmliche Landebahnen und in sehr kurzen Start- und Landeszenarien. Bereits jetzt können mithilfe des REALISE-Systems größere Drohnen und Kleinflugzeuge bis 400 kg aufgenommen werden.

Quellen: REALISE - The Mobile Runway System , mb+Partner

Die Drohnen im Projekt werden unter anderem für zivile Sicherheitsaufgaben getestet. Ziel ist, dass sie zur Unterstützung von Rettungskräften (wie der Polizei oder Feuerwehr) bei Waldbränden und KFZ-Unfällen eingesetzt werden können. Des Weiteren sollen mit den Drohnen Inspektionsarbeiten an Windkraftanlagen sicher und präzise durchgeführt werden können. Dazu werden mit den Drohnen auf dem Testgelände des GreenTEC Campus (GTC) in Enge-Sande Inspektionen an Windkraftanlagen und Hochspannungsmasten erprobt.


Die im Projekt entwickelte Kombination aus dem Leitstand und dem automatischen Start- und Lande-System REALISE ermöglicht den Langstreckendrohnen einen sehr schnellen Start. Die Drohnen können so noch vor den Einsatzkräften vor Ort sein. Durch die Live-Lage- und Wärmebilder der Drohne kann die Einsatzplanung im Vorfeld und der Einsatz selber unterstützt werden. Die Aufnahmen ermöglichen es, komplexe Situationen schnell und gut zu überblicken. Der Einsatz von Drohnen ist u.a. deutlich kostengünstiger und umweltfreundlicher als ein Helikoptereinsatz.


Bei einem Einsatz zur Früherkennung von Waldbränden fliegt eine Drohne über ein vorher festgelegtes brandgefährdetes Gebiet und sucht mit verschiedenen Sensoren nach Brandherden. Wird Rauch oder Feuer entdeckt, umkreist die Drohne das Gebiet. Währenddessen wird das Feuer mit Hilfe von künstlicher Intelligenz markiert. Zum Beispiel, indem ein roter Rahmen um das Feuer gelegt wird. So können die Mitarbeiter der zuständigen Notrufleitstelle und die Einsatzkräfte den Brand gezielt beurteilen und frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten.

Abbildung 1: Drohnenflug mit Markierung durch KI