1. Wie hoch ist die elektromagnetische Strahlenbelastung von 5G? Und ist diese höher als bei den bisherigen Standards?
Ihr Mobiltelefon tragen viele Menschen eng bei sich. Damit das Handy Daten übertragen kann, verwendet es hochfrequente elektromagnetische Felder (EMF). Diese können Materie erwärmen. Die Forschung spricht von der thermischen Wirkung.
Grenzwerte schützen uns: Sie sorgen dafür, dass die Erwärmung unseres Körpers durch das Handy minimal ausfällt und praktisch nicht zu spüren ist. Dennoch sorgen sich viele Menschen. Gesundheitsbedenken prägen die Debatte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben deshalb hunderte Studien durchgeführt. Allein das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm umfasste 54 Projekte bis zum Jahr 2008. Eine schädliche Wirkung des Mobilfunks konnte es nicht belegen.
Auch wenn es 5G erst seit Kurzem gibt, bleiben die Ergebnisse gültig: Die im ersten Schritt genutzten Frequenzen für 5G sind bereits seit Jahren im Einsatz oder nah dran. Mit dem 5G-Ausbau werden derzeit vereinzelt Frequenzen im höheren 26-Gigahertz-Bereich erschlossen. Diese Frequenzen werden aktuell nur lokal von Unternehmen und Hochschulen genutzt. Um die Datenlage weiter zu verbessern, laufen auch hierzu Forschungen. Schon heute sagt das Bundesamt für Strahlenschutz: Auch höhere Frequenzen bergen keinerlei Gefahr, solange die Grenzwerte eingehalten werden
Hochfrequente elektromagnetische Felder (EMF), die der Mobilfunk verwendet, sind streng reguliert. Die in Deutschland gültigen Grenzwerte beruhen auf Empfehlungen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK). Messungen zeigen: Die Netzbetreiber schöpfen diese Grenzwerte an öffentlichen Orten nur zu einem niedrigen Prozentsatz aus.
- 61 Volt pro Meter lautet der Grenzwert für Mobilfunk-Sendeanlagen ab 2 Gigahertz. Festgelegt ist das in der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV). Basisstationen müssen in der Regel genaue Sicherheitsabstände einhalten. Die Bundesnetzagentur erteilt Standortbescheinigungen, die Abstände vorschreiben. Die Standorte sind öffentlich und hier zu finden.
- 2 Watt pro Kilogramm lautet der Höchstwert für mobile Endgeräte beim Betrieb am Ohr oder am Körperrumpf. Das Bundesamt für Strahlenschutz aktualisiert laufend eine Liste mit den sogenannten SAR-Werten von Handys.
Hier finden Sie die Richtlinien für die Begrenzung der Exposition durch zeitlich veränderliche elektrisch, magnetische und elektromagnetische Felder (bis 300 GHz) der ICNIRP.
2. Wie wirkt sich die Strahlung auf Menschen, Tiere und die Umwelt aus?
Die im Mobilfunk genutzte Strahlung hat eine wissenschaftlich belegte Wirkung auf unseren Körper: Sie erwärmt unser Gewebe. Eine ähnliche, oft stärkere thermische Wirkung hat die Wärmestrahlung der Sonne. Beeinflusst Mobilfunk also über Wärme unsere Gesundheit? Nein, alle Expertengremien kommen auf Basis zahlreicher Forschungen zu dem Schluss: Die Grenzwerte halten die thermische Wirkung sehr gering, für Erwachsene wie auch für Kinder.
Einen schädlichen Einfluss elektromagnetischer Felder des Mobilfunks auf Tiere und Pflanzen konnte die Forschung nicht nachweisen. Irreführende Berichte in sozialen Medien sorgen dennoch immer wieder für Unsicherheit. Hier lohnt sich ein Blick auf die Fakten.
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Beispiel Insekten: Ein wissenschaftlicher Beleg für schädliche Einflüsse der elektromagnetischen Felder auf die Artenvielfalt fehlt bisher. Der Rückgang der Insektenpopulationen begann in verschiedenen Regionen Europas schon Anfang der 1990er Jahre – auch in Naturschutzgebieten ohne Funkmasten. Eine schädliche Wirkung beispielsweise auf Honigbienen konnte ebenso keine Studie nachweisen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine Übersicht von Untersuchungen zu Honigbienen erstellt.
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Beispiel Bäume: Die elektromagnetischen Felder des Mobilfunks schaden ihnen nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht. Wassermangel und Klimaerwärmung stressen unsere Wälder, jedoch nicht die Funkmasten am Waldesrand.
Beim Ausbau der Mobilfunknetze werden grundsätzlich alle Regelungen des Umwelt- und Naturschutzes angewendet. Auch für die derzeit vordringlich verfolgte Realisierung von Beschleunigungs- und Vereinfachungsmaßnahmen ist es aus Sicht der Bundesregierung Bedingung, diesen Schutzstandard vollständig aufrechtzuerhalten.
Die Bundesregierung wird die Erforschung der Wirkungen von 5G auf Mensch und Umwelt noch weiter verstärken, da sie dem Schutz der Bevölkerung und der Umwelt in Bezug auf elektromagnetische Felder einen hohen Stellenwert beimisst. Sie erkennt an, dass Teile der Bevölkerung wegen potenzieller gesundheitlicher Wirkungen besorgt sind. Daher gibt es eine große Anzahl von Ressourcen, mit denen die Bundesregierung Fragen zum Thema beantwortet oder in den Dialog tritt.
Dies ist in der Mobilfunkstrategie der Bundesregierung nachzulesen.
Überdies wirkt die Bundesregierung übergreifend und im Sinne einer Umweltvorsorge darauf hin, den Ansatz einer nachhaltigen Digitalisierung zu verfolgen. Die Wirkungen hochfrequenter Felder auf die belebte Umwelt sind erforscht, allerdings nicht so umfangreich und genau wie die Wirkungen auf den Menschen. Das Bundesamt für Strahlenschutz verfolgt den aktuellen Kenntnisstand.
3. Gehen von der Strahlung gesundheitliche Risiken aus?
Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Tinnitus: Solche Krankheitssymptome führen einige Menschen auf Funkmasten oder Handys zurück. Sie sprechen von „Elektrosensibilität“ oder „elektromagnetischer Hypersensibilität“ (EHS). Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch seit den 1980er Jahren: Menschen können elektromagnetische Felder nicht wahrnehmen.
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Strahlung ist nicht spürbar: Keine Studie konnte Einflüsse auf den Schlaf nachweisen. Teilweise schliefen Menschen schlechter, sobald ein neuer Funkmast in der Nähe ihres Wohnhauses stand. Sie schliefen jedoch auch schlechter, wenn die Antennen noch gar nicht eingeschaltet waren. Angst vor Strahlung hielt die Menschen wach und nicht die elektromagnetischen Felder selbst. Die Wissenschaft spricht hier vom Nocebo-Effekt, ähnlich zum Placebo-Effekt. Von einem Placebo fühlen sich Menschen geheilt, durch ein Nocebo krank gemacht. In beiden Fällen fehlt ein ursächlicher Wirkmechanismus.
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Handys oder Funkmasten beeinflussen nicht unser Erbgut: Elektromagnetische Felder gehören zur nichtionisierenden Strahlung und haben nicht genügend Energie, um die chemischen Bindungen zum Beispiel der DNA des Menschen zu brechen. Auch bei höheren Frequenzen im Gigahertz-Bereich bleibt das so. Elektromagnetische Wellen mit höherer Frequenz dringen sogar weniger tief in das Körpergewebe ein, sodass direkte Wirkungen auf innere Organe ausgeschlossen sind.
Quelle für den Inhalt des Blogeintrags
Die aufgeführten Texte und Abbildungen stammen aus der Broschüre "Verständlich erklärt: Was Sie über Mobilfunk und 5G wissen sollen" und dem Dokument “Fragen und Antworten zu 5G”, beides herausgegeben vom Dialogbüro Deutschland spricht über 5G. Besuchen Sie gern die Website Deutschland spricht über 5G, um mehr über die 5G-Mobilfunktechnologie zu erfahren.
Weitere Links und weiterführende Informationen:
Die Informationsplattform Deutschland spricht über 5G:
Als eine wichtige Plattform sehen wir Deutschland spricht über 5G, eine Dialoginitiative, die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bereitgestellt wird. Hier finden Sie Informationen zur 5G-Technologie übersichtlich und strukturiert in Form von Blogeinträgen, Videos und kompakten Broschüren. In die Bearbeitung der Themen wird nationale und internationale Expertise einbezogen. Außerdem gibt es ein Online-Forum, in dem Fragen anonym, schnell und unkompliziert beantwortet werden.